Skip to main content

Eine klare

Aufgabe

Das klären wir vor Ort

Wir von Nordwasser entsorgen und reinigen das häusliche Abwasser von rund 270.000 Bürgerinnen und Bürgern sowie gewerbliches und industrielles Abwasser in Rostock und im Umland. Über ein Kanalnetz von 1.600 Kilometern Länge und mit Hilfe von 358 Abwasserpumpwerken leiten wir das Abwasser auf 15 Kläranlagen.

Aufgabe der Abwasserbehandlung ist es, unerwünschte Inhaltsstoffe aus dem Abwasser zu entfernen und die natürliche Wasserqualität wiederherzustellen. Das ist praktizierter Umweltschutz, weil so keine unerwünschten oder gar schädlichen Stoffe in unsere Umwelt gelangen.

Aus Prinzip: die dreistufige Reinigung

Die Abwasserbehandlung geschieht heute in unseren modernen und leistungsfähigen Kläranlagen. Wir unterscheiden drei Reinigungsstufen:

Erste Reinigungsstufe = mechanische Abwasserreinigung

In der ersten Reinigungsstufe passiert das Abwasser zunächst einen Rechen. Hier wird mit Metallstäben und Sieben der grobe Unrat (Papier, Textilien, Plastik) zurückgehalten und mit einem automatischen Abstreifer entfernt.

Nachdem das Abwasser vom gröbsten Schmutz gereinigt wurde, fließt es in den Sandfang. Dort setzen sich grobe Stoffe wie Sand und Kies, aber auch Glassplitter, die in die Kanalisation gespült wurden – also all die Stoffe, die schwerer als Wasser sind – am Boden ab.

Die dritte Station in der mechanischen Abwasserreinigung findet im Vorklärbecken statt. In diesem großen Becken wird das Wasser circa zwei Stunden zurückgehalten und so können sich die feinen Schwebstoffe als Schlamm am Boden absetzen. Dieser so genannte Rohschlamm wird abgesaugt, eingedickt und in einen Faulraum befördert.

Öle und Fette, die leichter als Wasser sind, sammeln sich im Vorklärbecken an der Wasseroberfläche, und werden von dort in einen besonderen Behälter abgelassen. In der ersten Reinigungsstufe werden etwa ein Drittel der im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe entfernt.

Zweite Reinigungsstufe = biologische Abwasserreinigung

Die zweite Reinigungsstufe ist der Selbstreinigung von Gewässern nachempfunden. In einem Belebungsbecken, werden durch Sauerstoffzufuhr günstige Lebensbedingungen für Mikroorganismen geschaffen, die in der Lage sind, gelöste organische Abwasserstoffe in Verbindung mit Luftsauerstoff als Nahrung aufzunehmen, in den eigenen Organismus einzubauen und in feste, absetzbare Stoffe (Biomasse) umzusetzen. Dabei nehmen sie auch Schadstoffe, wie zum Beispiel Schwermetalle auf. Das große Belebungsbecken dient dem Aufwuchs der Mikroorganismen und dem Stoffumsatz.

Im folgenden Nachklärbecken sammeln sich Kolonien der Mikroorganismen und sinken als sichtbare Schlammflocken zu Boden. Von dort werden Sie entweder noch einmal in das Belebungsbecken zurückgepumpt oder zwecks Schlammbeseitigung ins Vorklärbecken befördert.

Mit der Beseitigung des Klärschlammes aus dem Abwasser werden also die biologisch abbaubaren Schadstoffe entfernt.

Das Abwasser ist nach Passieren der mechanischen und biologischen Reinigungsstufen von etwa 90 % der Schmutzstoffe gereinigt.

Dritte Reinigungsstufe = chemische oder weitergehende Abwasserreinigung

Abwasser ist häufig mit verschiedenen chemischen Stoffen wie zum Beispiel Stickstoff und Phosphor belastet, die weder in der mechanischen noch in der biologischen Reinigung entfernt werden können. Um sie aus dem Wasser zu entfernen, werden dem Wasser in der dritten Reinigungsstufe Chemikalien- sogenannte Fällmittel - zugegeben. Die Fällmittel binden die gelösten Stoffe zu kleinen Flocken, die dann aus dem Wasser leicht zu entfernen sind.  

Das so gereinigte Wasser kann nun in ein natürliches Gewässer eingeleitet werden.

ABWASSERRINIGUNG BEGINNT BEIM VERURSACHER

Aufgrund der wachsenden Belastung des Abwassers mit Inhalts- und Schadstoffen und höherer gesetzlicher Anforderungen zum Schutz von Umwelt und Gewässern müssen wir unsere Kläranlagen regelmäßig an den Stand der Technik anpassen. Wir wissen: Technisch ist vieles möglich. Aber je mehr Schadstoffe in das Abwasser gelangen, desto mehr müssen wir herausholen. Und jeder Mehraufwand verursacht höhere Kosten. Deshalb setzen wir von Nordwasser uns dafür ein, dass die Belastung des Abwassers so gering wie möglich bleibt. Hierzu kann jeder von uns seinen Beitrag leisten.

Kleines Abwasser-Lexikon

Alle Worterklärungen finden Sie hier