Modernisiert und erweitert
08.04.2025
Es ist der feierliche Abschluss der umfangreichen Erweiterung und Modernisierung des Fienstorfer Wasserwerkes in den letzten zwei Jahren: die symbolische Übergabe der fertigen Anlage an den Warnow-Wasser- und Abwasserverband (WWAV) durch Nordwasser. Katja Gödke, Geschäftsführerin des WWAV freut sich über die höhere Trinkwassersicherheit für alle angeschlossenen Orte und die Zukunftsfähigkeit des Werkes. "Die positive gemeindliche Entwicklung mit steigenden Einwohnerzahlen und industriellen Ansiedlungen in den letzten Jahren führten zu einem steigenden Wasserbedarf und damit zur Auslastung des Wasserwerkes. Dies sowie die Sanierungsbedürftigkeit der Anlage und unser generelles Bestreben, die Region auf sicherere und zukunftsfähigere Beine zu stellen, waren die Gründe dafür, das Wasserwerk nicht nur komplett zu modernisieren, sondern so zu erweitern, dass es für die Zukunft gerüstet ist und zudem noch weitere Ortslagen versorgen kann", erklärt Katja Gödke.
Kapazität verdoppelt: 1,4 Millionen Liter Trinkwasser täglich
Mit dem Anschluss von Vogtshagen im letzten Jahr sowie Behnkenhagen und Blankenhagen noch in diesem Jahr wird das Wasserwerk fast 4.000 Menschen versorgen. Außerdem könnte es im Störungsfall einen Ausfall des Wasserwerkes Hohenfelde kompensieren. Das Versorgungssystem des WWAV in der Region ist nun so konzipiert, dass es durch den Verbund Redundanzen schafft, die im Störungsfall die Versorgung sichern. Ein neues Notstromaggregat berücksichtigt zudem auch mögliche Ausfälle der Stromversorgung.
Einzig die äußere Gebäudehülle des alten Wasserwerkes ist geblieben, die gesamte technische Ausrüstung sowie das Steuerungssystem wurden erneuert und neu dimensioniert. Damit ist das Wasserwerk nun mit drei großen Kiesfilter-Kesseln ausgestattet, die mit insgesamt 12,5 Tonnen Kiesfilter gefüllt sind. Hier wird das Wasser aus den fünf Brunnen aufbereitet und mittels der insgesamt sechs zur Verfügung stehenden Reinwasserpumpen energieeffizient in das Versorgungsnetz eingespeist. Die Erweiterung des Wasserwerkes bringt eine Verdopplung der Kapazität mit, so dass nun 1.400 Kubikmeter Grundwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden können.
Provisorische Versorgung während des Umbaus
Nordwasser als Betriebsführerin der wasserwirtschaftlichen Anlagen in den insgesamt 28 Gemeinden des Landkreises Rostock hat den Um- und Ausbau des Wasserwerkes Fienstorf im Auftrag des WWAV geplant und umgesetzt. Die besondere Herausforderung war, dass das Bauvorhaben während des laufenden Betriebes erfolgen musste. "Wir haben ein provisorisches Wasserwerk errichtet, dass die Wasseraufbereitung einwandfrei übernimmt und sicherstellt, dass die Versorgungssicherheit zu keinem Zeitpunkt gefährdet ist", erklärt Jens Niendorf, Leiter des Nordwasser-Standortes in Tessin. "Den An- und Umschluss an das Provisorium haben wir in der Nacht vorgenommen. Die Umstellung lief schrittweise und unter ständiger Kontrolle des Gesundheitsamtes des Landkreises" so Niendorf weiter.
Seit 46 Jahren am Standort in Fienstorf
Das Wasserwerk Fienstorf liegt in der Siedlung Fienstorf, in Steinfeld, östlich der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und versorgt neben der Siedlung Fienstorf verschiedene Ortschaften im Nordteil des Amtes Carbäk. Das Wasserwerk wird ergänzt durch einen Reinwasserbehälter, der insgesamt 400 Kubikmeter aufbereitetes Trinkwasser für den Aus-gleich von Versorgungsspitzen speichern kann.
Für Planung und Bau des neuen Wasserwerkes investierte der WWAV rund 2 Millionen Euro.